Was lange währt wird endlich gut. Dieses Sprichwort kann man auch auf die 4 Festtage umlegen. Nach knapp 2-jähriger Vorbereitungszeit war es am 04. Juli soweit dass mit dem Aufstellen des 1000 Personen fassenden Festzeltes begonnen wurde. Viele helfende Hände waren an dem Donnerstag ab halb 9 Uhr zum Arbeiten erschienen. Kurz nach Mittag war das Zelt der Fa. Kirner aus Bad Feilnbach aufgestellt. Am frühen Abend war auch der Boden ausgelegt und die Anbauzelte für Schänke und Küche ebenfalls fertig.
An den folgenden Tagen wurden die Dekoration aufgehängt, die Tischgarnituren aufgestellt und der Kaffeestand und die Bar gebaut. Nicht zu vergessen die Versorgung für Energie und Wasser. Auch wurde auf der Nordseite ein kleiner Garten angelegt, der an den Festtagen sehr gut frequentiert wurde. Die letzten beiden Tage vor dem Bieranstich wurden dann die Schänke des Herzoglichen Brauhauses Tegernsee eingerichtet und viele Geräte vom Catererservice Wieser aufgestellt und angeschlossen.
Donnerstag
Dann war der lang ersehnte Tag da. Die Tische waren an diesem Donnerstag schön dekoriert für die 12 Personen, die jeweils daran Platz hatten. Um kurz nach halb sieben zapfte unser 1. Vorstand Schorsch Noha das erste Faß Bier an und die Musikanten spielten ein erstes Prosit. Das Zelt füllte sich sehr schnell und ab 19 Uhr wurde dann das vorbestellte Abendessen serviert. Christian Wieser und sein Team haben alle Register gezogen und ein vorzügliches Berbecue-Essen zubereitet, das von den flotten Bedienungen an die Tische gebracht wurde.
Sparerips und Chickenwings mit einem dezent süßsauer schmeckenden Salat, genannt Coleslaw. Dazu gab es ausreichend Baguettes. Für den größeren Appetit hatte er auch genügend Nachschlag parat. Alles in Allem war es ein sehr schöner Festbeginn, zu dem wesentlich auch die Schützenkapelle Reichersbeuern mit ihren stimmungsvollen Melodien beitrug. Der Kaffee- und Kuchenstand im Zelt wurde auch gut in Anspruch genommen und natürlich die Bar im Nebenzelt, die von der jungen Generation organisiert wurde. Für einen Donnerstag waren sehr viele Besucher zugegen.
Freitag
Der Freitag war als „Boarischer Tanzabend“ deklariert und so wurde es auch. Dank der schmissigen Melodien der „Hallgrafen Musikanten“ aus dem Berchtesgadener Land war der Tanzboden neben den Musikanten sehr gut gefüllt. Alt und Jung vergnügten sich hier um im Polka- oder Walzertakt einige Runden zu drehen. Natürlich durfte auch der ein oder andere Boarische nicht fehlen. Neben dem guten Tegernseer Bier wurden heute auch gute Weine angeboten, was auch sehr gut angenommen wurde.
Ganz wohl war uns nicht als gegen 21.30 Uhr ein etwa halbstündiges Unwetter aufzog, das mit Starkregen und heftigen Sturm die Zeltplanen anständig zum flattern brachte. Aber der Regen hielt die Gäste nicht auf und so strömten im wahrsten Sinne des Wortes die Leute grad so herein. Vor der Bar und um den Bierbrunnen waren jetzt die zahlreich aufgestellten Schirme sehr gefragt. Als die Musik gegen 1 Uhr aufhörte zu spielen tummelten sich noch viele Feierwütige in den Zelten um die Nacht zum Tage zu machen.
Samstag
Der Samstagnachmittag gehörte dem Trachtennachwuchs. Die Gaugruppe Tegernseer Tal nutzte den Umstand dass in Waakirchen ein Festzelt stand um den alljährlichen Jugendtag hierher zu vergeben. 7 Trachtenvereine und auf unsere Einladung hin der Nachwuchs aus Reichersbeuern zeigten ihr Können. Um 13 Uhr war beim Christlwirt der Abmarsch der Vereine mit ihren Fahnen und der Nachwuchs folgte. Angeführt wurde dies alles vom Waakirchner Trommlerzug und der Festkapelle Waakirchen – Marienstein. Es waren viele begleitende Angehörige und Vereinsvertreter der einzelnen Vereine anwesend, außerdem waren an die 100 Senioren aus der Gemeinde Waakirchen der Einladung gefolgt um einen schönen Nachmittag mit Vorführungen der Kinder und Jugendlichen zu erleben. Um 20 Uhr folgte dann der klassische Heimatabend, der von Hausl Brandhofer sen. moderiert wurde. Teilnehmer waren folgende Gruppen – Oberland Ziachmusi, Bernad Dirndl, Holzknechtbuam und die Valleyer Sänger.
Nach gut 1 Stunde war dieser Programmpunkt erledigt und das sehr zahlreich erschienene Publikum konnte die Lautstärke bei ihrer Unterhaltung wieder etwas erhöhen. Zu Beginn des 2. Teiles kamen die beiden Vorstände des Patenverein Schaftlach – Piesenkam – Toni Reiter und Michi Sappl – auf die Bühne um mit einem Faß Bier die Freundschaft zu unterstreichen. Die Aktivengruppe der Schaftlacher zeigte als Ehrtanz dann den „Maxglaner – Plattler“. A herzlich´s Vergelt´s Gott dafür. Weitere Programmpunkte waren der Sterntanz unserer Kindergruppe, sowie einige Plattler und Figurentänze der aktiven Plattlergruppe. Die Sachsenkamer Goaßlschnoizer boten auch einige Einlagen, was mit stürmischem Applaus belohnt wurde. Zu guter Letzt durfte dann der erweiterte Kronentanz nicht fehlen. 16 Paare fanden auf der Bühne gerade so Platz um diesen Klassiker vorzuführen. Auch ihnen war ein tosender Beifall sicher. Ein großer Dank ist auch zu sagen an die Festmusik – Blaskapelle Waakirchen – Marienstein, die an diesem Tag zuerst den Jugendnachmittag und am Abend die ganzen Aufführung begleiteten.
Sonntag
Dann kam mit dem Sonntag der bisher größte Tag in der noch kurzen Geschichte des fusionierten Vereins. Ab 7 Uhr marschierte die Festkapelle begleitet vom Trommlerzug durch die Straßen des Ortes um mit einem Weckruf die Bevölkerung auf das bevorstehende Ereignis einzustimmen. Ab 8 Uhr wurden die Vereine empfangen, im Festzelt gab es Weißwürste und die Musikkapelle Hartpenning spielte auf.Zwischen Rathaus und Bauhof tummelten sich viele Miaderdirndl und die Patinen der Fahnenbänder, um die „Hauptperson“ des heutigen Tages – die neue Fahne.
Den Kirchenzug führte dann unser Patenverein, der G.T.E.V. Schaftlach – Piesenkam, begleitet von der Blaskapelle Hartpenning, an. Die zahlreichen Ortsvereine und die geladenen Trachtenvereine vervollständigten den Kirchenzug, abschließend folgten der Festverein mit Trommlerzug, Festkapelle, den beiden alten Fahnen und die 2 Vorstände nebst Fähnrich. Dahinter die neue Fahne, getragen von 4 Miaderdirndl, ausgebreitet und noch abgedeckt auf einer großen Holzplatte. Dahinter trugen ebenfalls 4 Miadermädel´s den Fahnenstiel. Ihnen folgten die Fahnenbraut und die Fahnenmutter sowie die Patinen der Fahnenbänder, eingerahmt jeweils von 2 Miaderdirndl, wovon eine das jeweilige Band auf einem Samtkissen zur Weihe trug.
War es zu Beginn des Kirchenzuges noch etwas dunstig, verzog sich das alles und wir hatten dann bei der Feldmesse ein Traumwetter. Die Wahl des Platzes ist voll gelungen, südlich des Trachtenheimes, auf der abschüssigen Wiese mit herrlichem Panoramablick auf die Vorberge. Pfarrer Stephan Fischbacher, unterstützt von Diakon Franz Mertens, Pastoralreferent Christoph Mädler und Gemeindeassistentin Petra Kleinschwärzer, zelebrierte dann einen beeindruckenden Festgottesdienst. In seiner Predigt ging er mit Blick auf das Trachtenheim und den Maibaum auf den Gemeinschaftssinn und die Geselligkeit ein. Beides ist bedeutsam für unser Leben, ebenso die dritte Dimension, der Glauben. Nach dem Gottesdienst bat dann unser 1. Vorstand Georg Noha Hochwürden Fischbacher um die kirchliche Weihe der neuen Fahne und der Fahnenbänder.
Das Brett, auf der die Fahne bis jetzt zugedeckt vor dem Altar verweilte wurde nun schräg hingestellt, dass die Bevölkerung einen Blick darauf werfen konnte was nun geschah. Die Miederdirndl entfernten das weiße Tuch und ein Raunen ging durch die vielen Zuschauer. Dem Fähnrich Anton Rinner jun. übergab man nun die Fahnenstange um diese als Verlängerung zu befestigen.
Fahnenbraut Alexandra Britz stellte in einem ausführlichen Prolog den Zuschauern den Werdegang und die beiden Seiten der Fahne vor, wobei sie vom Fähnrich aufgestellt wurde. Anschließend befestigte sie das Fahnenband und übergab die Fahne an den Fähnrich.
Ihr folgte die Fahnenmutter Gerti Rinner mit dem Wunsch dass die Gottesmutter Maria, wie auf dem Fahnenband, stets ihr Begleiter sei und befestigte das Band der Fahnenmutter.
Das Patenband befestigte Elisabeth Eham-Schmitt vom Trachtenverein Schaftlach – Piesenkam mit einem Spruch über starken Zusammenhalt untereinander.
Kathi Stanke bedankte sich beim Patenverein für die Verbundenheit und befestigte an der Schaftlacher Fahne unser Dankesband. Anschließend kreuzten die beiden Fähnriche 3 mal die Fahnen zum Gruß.
Die Miaderdirndl, die heute so zahlreich ausgerückt sind, haben es sich nicht nehmen lassen auch ein Jungfrauenband zu stiften, das von Martina Schmid feierlich befestigt wurde.
Auch die Plattlerburschen zollten der neuen Fahne ihren Respekt in dem auch sie ein Band befestigten. Vorplattler Max Hagleitner sprach den Prolog und ging auf ihr Lieblingsgetränk ein, wovon eine Zutat – der Hopfen – sogar auf dem Band verewigt ist.
Sofie Noha übergab ein besonderes Band. Als Vergelt´s Gott für viele Zuwendungen in den letzten Jahrzehnten und den großzügigen Zuschuss für die Fahne befestigte sie das „Ruth Rosner“ – Stiftungsband.
Zu guter Letzt ist es auch Pflicht und Brauch unserer Vorfahren im Verein zu gedenken, die nicht mehr bei uns sind. Ihnen zum Gedenken wurde von Barbara Rixner das von der Gemeinde Waakirchen gestiftete Trauerband an der Fahne befestigt.
Nach dem Schlusssegen folgte gleich der Festzug bei dem der Gastgeberverein als erster marschierte und mit dem Patenverein den Platz tauschte. Bis auf den kleinen Umweg über den Mariensteiner Kreisverkehr war es der gleiche Weg wie der Kirchenzug.
Vor dem Festzelt standen wir dann Spalier für unsere Gastvereine und bedankten uns mit Applaus für ihre Teilnahme. Beim gemeinsamen Mittagessen war das Zelt komplett voll und wir bedanken uns bei den Mitgliedern des Trommlerzuges für die Mithilfe beim Austragen des Essens und bei der Fa. Wieser´s Catering für die hervorragend Abwicklung der Ausgabe. Alle Gäste waren zufrieden mit der prompten Bedienung.
Den Nachmittag über spielte dann unsere Blaskapelle Waakirchen – Marienstein für die anwesenden Trachtenvereine noch die Ehrtänze und dann zur Unterhaltung bis in den Abend hinein noch flott auf. Gegen 14.30 Uhr wurden die Ehrengaben ausgegeben, ein halber Liter „Trachtlergeist“, hochprozentig, von unserem Mitglied Stephan Pichler selbst hergestellt. Teilgenommen haben die Trachtenvereine der Gaugruppe und eine Abordnung unserer Nachbarn aus Reichersbeuern, sowie 14 Ortsvereine.
Für die Ehrengäste, Frau Schütz und Herrn Kopf von der Rosner Stiftung wurden 2 Präsente überreicht. Diese beiden Personen, im auch schon fortgeschrittenen Alter sind 2 Stiftungsräte der „Rosner-Stiftung“ und waren von diesem Tag sehr beeindruckt und freuten sich riesig dass sie dabei sein durften.
Natürlich wurde an diesem Tag dann noch ausgiebig gefeiert und die Bar war wie an den anderen Tagen auch sehr gut besucht.
Bleibt festzustellen – wenn in Waakirchen ein Festzelt steht, egal in welcher Größe, wird es von der Bevölkerung sehr gut angenommen. Sowohl beim Auf- bzw. Abbau waren sehr viele fleißige Hände dabei.
Ein besonderes Vergelt´s Gott ist zu sagen an:
- die Gemeinde Waakirchen, für jegliche Unterstützung im Vorfeld und die Übernahme der Kosten für die Senioren am Samstagnachmittag
- bei Christian Wieser – für die hervorragende Bewirtung der Festtage
- bei der Freiw. Feuerwehr Waakirchen für den Ausschank an den ersten 3 Tagen
- bei der Gebirgsschützenkompanie Waakirchen für den Ausschank am Sonntag
- bei allen Handwerkern, die für die Ausstattung und Ausschmückung des Festzeltes mitgeholfen haben.
- beim Gartenbauverein für den wunderschönen Blumenschmuck
- bei Hausl Brandhofer sen. für die Ansage beim Heimatabend
- beim Personal für die Bar, den Bierbrunnen und den Kaffee- und Kuchenstand
- bei den Spenderinnen der hervorragenden Kuchen und Torten
- beim H. H. Stephan Fischbacher und seinen Konzelebranten für den sehr schönen Gottesdienst
- beim Mesner Sepp Zirn mit seinem Altardienst zum Schmücken des Selben
- bei Anton Rinner sen. – für das Reimen fast aller Prologe zur Fahnenweihe
- den Miaderdirndl und Schalkfrauen für das zahlreiche Ausrücken, ebenso denn Männern
- den Zugführern Roland Kostkan und Hans Glonner
- den Fuhrmännern Max Gast und Sepp Raßhofer für´s Einspannen und fahren unserer Ehrengäste.
- bei Sepp Schmid, Hans Willberger und Georg Schmidt für die Verpflegung beim Auf- bzw. Abbau des Zeltes
- der Fahnenstickerei Jaeschke aus Engelsberg
- und allen die sich in irgendeiner Weise an den Festtagen beteiligt haben.
Ich hoffe dass ich niemand vergessen habe und falls dies doch der Fall sein sollte, bitte ich dies zu entschuldigen. Denn allen Recht getan ist eine Kunst die niemand kann.
In diesem Sinne – euer Schriftführer
Georg Schmidt
Der Verein veranstaltet am Samstag 14. September ab 19 Uhr eine Gungl oder Nachfeier zu diesem Fest. Eingeladen sind ALLE die in irgendeiner Weise dazu geholfen haben. Wir freuen uns auf viele Helfer.
Es wird noch bekannt gegeben, dass die neuen Vereinsabzeichen für Mitglieder Freitags ab 15 Uhr im Trachtenheim oder bei Klaus Nottensteiner für 15 € erhältlich sind.